Unsere Psyche ist immer damit beschäftigt, unsere Wahrnehmungen mit unserem Wertesystem abzugleichen und in Einklang zu bringen. Dazu gehört auch das „Ausrichten“ unserer Mitmenschen. Dort, wo die Kluft zwischen meiner Wahrnehmung und dem Wertesystem zu groß wird, kommt die Toleranz ins Spiel. Toleranz bedeutet das Erdulden von Verstößen gegen mein Wertesystem. Ein Lehrer sagte zu mir: „Toleranz ist auch ein Ausdruck von Überheblichkeit. Es bedeutet, dass ich MEIN Wertesystem zum Maß aller Dinge mache. ICH kenne die Wahrheit und weiß was gut und richtig ist. Und wer dagegen verstößt, dem begegne ich mit Toleranz“.
Um dem Gefängnis aus Wertesystem und Toleranz zu entkommen habe ich beschlossen anderen Menschen mit WERTSCHÄTZUNG zu begegnen. Jeder Mensch, jedes Lebewesen ist einzigartig. Der unverwechselbare Fingerabdruck ist ein Beweis dafür. Wertschätzung bedeutet diese Einzigartigkeit anzuerkennen und zu würdigen. Es bedeutet NICHT automatisch die Meinung des anderen zu teilen, nicht den anderen sympathisch zu finden oder zu lieben. Wertschätzung ist die Begegnung auf Augenhöhe. Sie verringert die Abhängigkeit vom eigenen Wertesystem und erleichtert die Kommunikation. Die Innere Einstellung wird durch Mimik und Gestik sichtbar. Wie Sie damit umgehen können, erfahren Sie in der nächsten Folge: Achtung Körpersprache – lügen ist unmöglich.

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